Perschtenbund Soj

Badstube

Die Badstube

Ein außergewöhnliches Kleinod ist sie allemal: Die Badstube in Eglharting. Sie ist das “Vereinsheim” der Perchten von Soj. Das urige Holzgebäude blickt auf eine lange Geschichte zurück. So, in dieser Form, findet man vergleichbare Bauten nur noch in Freilichtmuseen. Und in Kirchseeons Ortsteil Eglharting. Das Erbauungsjahr der Badstube dürfe um 1684 liegen.

Badstubn
Badstubn

Ursprünglich stand der zweigeschossige Bau auf dem „Hofstetterhof“ in Ramerberg bei Wasserburg am Inn. Errichtet einerseits als Badehaus, das in der früheren Zeit, als es kaum Bäder in den Häusern gab, zur Reinigung diente, wurde darin ebenfalls Flachs gebrochen.

Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude mehr und mehr dem Verfall Preis gegeben. Der Bauer, auf dessen Grundstück die Badstube stand, wollte lieber eine moderne Garage errichten. Nur der Initiative des Kirchseeoner Trachtenvereins und des damaligen Vorsitzenden Hans Reupold ist es zu verdanken, dass das Baudenkmal mit Unterstützung des Landesamts für Denkmalpflege und der Regierung von Oberbayern gerettet werden konnte. In akribischer Kleinarbeit wurde 1955 die Badstube in Ramerberg abgetragen und in Eglharting wieder authentisch und im Originalzustand aufgebaut. In der über zwei Jahre dauernden Aufbauarbeit entstand das Erdgeschoss mit einer sechs mal sechs Quadratmeter großen Kammer und das Dachgeschoss mit zwei kleinen Räumen. 1961 musste die Badstube erneut abgebaut werden.

Am Waldrand errichtet, musste das Vereinsheim der Perchten den Neubauten der Hubertussiedlung weichen. Seither steht das Holzbauwerk auf einem 950 Quadratmeter großen Grundstück in Mitten des Wohngebietes. In dem denkmalgeschützten Bau findet die Vereinsarbeit der Perchten statt. Hier werden Tänze einstudiert, Masken geschnitzt, Straßentheater vorbereitet, Musikveranstaltungen geplant und die Geschicke des Vereins mit der Vorstandsarbeit gelenkt. Die Badstube und die Kirchseeoner Perchten gehören unweigerlich zusammen: schwer vorstellbar, dass der Verein ohne das geschichtsträchtige Gebäude das wäre, was er heute ist.

Ein Großteil der Einnahmen aus der Arbeit der Perchten fließt deswegen in den Erhalt der Badstube, die in dieser Form wohl einzigartig in Bayern ist.